Forndorf (Wieseth)
Forndorf Gemeinde Wieseth
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Koordinaten: | 49° 10′ N, 10° 30′ O |
Höhe: | 443 (433–456) m ü. NHN |
Einwohner: | 146 (31. Dez. 2006)[1] |
Postleitzahl: | 91632 |
Vorwahl: | 09822 |
Forndorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wieseth im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Forndorf liegt in der Gemarkung Wieseth.[3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch das Dorf fließt der Rotbach, der 0,5 km weiter südlich als linker Zufluss in die Wieseth mündet. Im Osten liegt das Waldgebiet Hoher Schlag. 1 km nordöstlich erhebt sich der Schmalzbuck (467 m ü. NHN), 1 km nordwestlich der Schindbuck (481 m ü. NHN) und der Eberleinsberg (485 m ü. NHN). Die Staatsstraße 2222 führt an der Steigmühle vorbei nach Wieseth (1,5 km westlich) bzw. nach Bechhofen (3,5 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Deffersdorf (1,6 km nördlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Forndorf war ursprünglich der Name der gleichnamigen Burg, auf der die Küchenmeister von Nordenberg saßen. Der Name bedeutet vor dem Dorf.[5] 1351 verlieh König Karl dem Küchenmeister Konrad, der sich von Forndorf nannte, „in Markt ze Bechofen eine ganze, wahre und gute Freyhels mit Gerichten, Stokhen, Galgen, und Zugehör gleich der Stadt ze Rotenburg“. 1364 trug die Tochter des letzten Küchenmeister, der ohne männliche Nachkommen verstarb, Forndorf der Burggrafschaft Nürnberg die Lehnsherrschaft auf. Im selben Jahr wurden die Erbmarschälle von Pappenheim mit der Burg belehnt. Diese verkauften 1422 ihre Ansprüche an die Schenk von Geyern. 1435 gelangte es an die Herren von Ehenheim, 1529 an die Herren von Seckendorff, 1539 an die Herren von Heideck. Danach fiel das Lehen an das Fürstentum Ansbach heim, das Rechtsnachfolger Nürnberger Burggrafschaft war. Das Rittergut samt Zugehörungen wurde in das markgräfliche Verwalteramt Forndorf umgewandelt.[6] 1590 erbaute Markgraf Georg Friedrich dort Schloss Forndorf, von dem heute allerdings nichts mehr erhalten geblieben ist.[7]
Forndorf lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. 1732 bestand der Ort aus 11 Anwesen (1 Ziegelhütte, 1 Wirtschaft, 1 Schmiede, 8 Anwesen, 1 Schafhof). Außerdem gab es 1 Schloss, 1 Hirtenhaus und 1 Fallhaus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen stand dem Verwalteramt Forndorf zu.[8] An diesen Verhältnissen änderte sich bis zum Ende des Alten Reiches nichts.[9][7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Forndorf dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Wieseth zugeordnet.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 2: Ehemaliges Bauernhaus, eingeschossiges Wohnstallhaus mit Fachwerkgiebel und angefügter Scheune, 18. Jahrhundert
- Haus Nr. 7: Einfaches Gasthaus mit geschmiedetem Rocailleausleger. Mitte des 18. Jahrhunderts.[10]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2006 |
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Einwohner | 157 | 169 | 155 | 157 | 139 | 128 | 139 | 190 | 142 | 148 | 140 | 146 |
Häuser[11] | 20 | 26 | 30 | 31 | 31 | 31 | 35 | 38 | ||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Wenzeslaus (Wieseth) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Laurentius (Großenried) gepfarrt,[20] heute ist die Pfarrei Herz Jesu (Bechhofen) zuständig.[23]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Forndorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 160 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Forendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 313 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 60.
- Gottfried Stieber: Forndorff. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 375–377 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Forndorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. November 2021.
- Forndorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 15. Oktober 2019.
- Forndorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. ( vom 23. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) auf: vs-dentlein.de
- ↑ Gemeinde Wieseth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Über Wieseth auf der Website wieseth.de
- ↑ G. Stieber: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach, S. 375ff.
- ↑ a b J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 160.
- ↑ Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Forndorf (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Forndorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 185 (Digitalisat).
- ↑ H. K. Ramisch: Landkreis Feuchtwangen, S. 60. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 26 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 115 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1022, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1188, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1119 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1186 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1224 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1059 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 779 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 332 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Burgheide. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 19. März 2023.